Erbsen: Grüne Perlen des Sommers

Erbsenproteine sind u.a. wertvoll für Muskelaufbau, Haut, Haar und Bindegewebe. (Bild: Pixabay)

Genügsam und anspruchslos, steckt die kleine Erbse doch voller gesunder Nährstoffe. Sie lässt sich vielseitig verwenden in der kreativen Küche und leistet auch als Heilpflanze gute Dienste

Von Juni bis August ist hierzulande Hauptsaison für Zuckerschoten und frische grüne Erbsen. Klein, grün, rund – jeder kennt die Erbse, und doch wird sie oft unterschätzt. Dabei ist die Erbse (Pisum sativum L.) eine sehr alte Kulturpflanze, die uns Menschen schon Tausende von Jahren begleitet. Sie gehört zu den Hülsenfrüchten (Leguminosen) und ist vielseitig einsetzbar, ob als wichtiges Nahrungsmittel, Futter für die Tiere, Düngemittel oder als Basisstoff für kompostierbares Verpackungsmaterial.

Zuckerschoten sind ein delikates Extra für Sommersalate.

Ursprünglich stammt die Erbse wohl aus dem Vorderen Orient, heute wird sie in vielen Ländern angebaut. Im Volksmund heißt sie Arbeis, Ärps, Arbassen, Arfte, Erschen oder Ortjes. Das neuhochdeutsche Wort Erbse geht auf das mittelhochdeutsche Arweiz oder Erbeiz zurück, das sich aus dem althochdeutschen Araweiz entwickelt hat. Die Erbse gehört neben Bohnen und Linsen zur Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Heute gibt es über 250 verschiedene Erbsensorten, die in Form, Größe und Farbe variieren.
Ab dem 13. Jhd. finden wir sie in Mitteleuropa, wo sie als das Fleisch des kleinen Mannes galt, da sie neben Rüben- und Getreidebrei ein wichtiges Grundnahrungsmittel war, günstig in der Herstellung und getrocknet gut zu lagern. Eine kurze Glanzzeit erlebte die Erbse Ende des 17 Jhds. unter dem französischen Sonnenkönig Ludwig XIV, der insbesondere Zuckerschoten liebte. Um das delikate Trendgemüse aus Italien das ganze Jahr über genießen zu können, veranlasste er, dass es in Glashäusern angebaut wurde.
Heutzutage wird ein Großteil der Ernte tiefgefroren oder als Konserve verarbeitet. Aber auch auf den Wochenmärkten erfreuen sich frische Erbsen und Zuckerschoten wieder großer Beliebtheit.

Gesunde Inhaltsstoffe

Erbsen können bis zu zwei Meter hoch werden.

Frische grüne Erbsen enthalten etwa 70 % Wasser und wenig Fett, sind reich an Vitamin A, dem nervenstärkenden Vitamin B1, B2, C, E und K. An Mineralstoffen bieten sie uns vor allem Calcium, Kalium und Magnesium, an Spurenelementen besonders Jod und Zink. Sie helfen uns zu entgiften, sind ballaststoffreich, unterstützen somit eine gesunde Verdauung und sollen krebshemmend wirken. Auch sollen sie helfen, den Blutfettspiegel und das LDL-Cholesterin zu senken und die Triglyceridwerte niedrig zu halten und damit Herzerkrankungen vorzubeugen. Sie sind eiweißreicher (7% Protein, getrocknet 20 %) als alle anderen bei uns kultivierten Gemüsearten, weshalb sie sich auch sehr gut für vegetarische Ernährung eignen.

Proteinreiche Erbsenmilch

Erbsenmilch wird vor allem aus gelben Erbsen hergestellt und enthält ähnlich viel Eiweiß wie Kuhmilch. Sie schmeckt mild und leicht säuerlich. Der natürliche Pflanzenextrakt eignet sich hervorragend zum Kochen. Ansonsten einfach mal ausprobieren. Produkte aus Erbsen helfen, Ressourcen zu sparen. So benötigt etwa Erbsenmilch bei Anbau und Verarbeitung 200-mal weniger Wasser als Mandelmilch. Überdies reichern Erbsenpflanzen den Boden auf natürliche Weise mit Stickstoff an. Allerdings kommt die gelbe Schälerbse meist aus China und Kanada, was weite Transportwege bedeutet. Mittlerweile gibt es auch Hersteller und Anbieter, die Erbsen aus EU-Produktion verwenden. Ein Kaufkriterium also, wie auch, dass die Erbsen aus biologischer Landwirtschaft stammen sollten.

Mehr spannende Infos und Rezepte zur Erbse finden Sie in unserer aktuellen Ausgabe der NaturApotheke

geschrieben von
Mehr von Kerstin Möller

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