Tipps zum Weltseniorentag

Weltseniorentag
Weltseniorentag (Bild: Getty Images)

Im Jahr 1990 haben die Vereinten Nationen den 1. Oktober zum „Internationalen Tag der älteren Menschen“, kurz Weltseniorentag ausgerufen, um „an die Leistungen der Älteren und den Gewinn, den sie für das gesellschaftliche Zusammenleben darstellen“ zu erinnern.

Und wie bei all solchen Feiertagen ist solch eine Ehrung natürlich erst einmal ein Zeichen dafür, dass etwas im Argen ist. Genauso wie wir den Tag des Baumes nicht bräuchten, wenn wir ihm nicht an 364 Tagen im Jahr das Leben schwer machten oder nehmen würden, wäre auch ein Weltseniorentag überflüssig, wenn wir unsere Älteren täglich mit dem Respekt und dem Wohlwollen behandeln, die wir uns selbst einmal erhoffen.

Lesetipp zum Weltseniorentag: Omtanke – oder wie wir gut miteinander umgehen. NaturApotheke 1/2021

Da momentan nicht die Zeit ist für Feiern und gemeinsame Aktionen und nicht jeder an einem Donnerstag seine Lieben besuchen kann, hätte ich einen Vorschlag: Wenn Sie ein kleines Kind zu Hause haben, setzen Sie sich heute Abend mit ihm hin und lesen Sie gemeinsam ein Märchen: Irgendeinen der wunderbaren Großmutter-Klassiker wie das Rotkäppchen oder den Teufel mit den drei goldenen Haaren. Oder aber sie tauchen gemeinsam ein in die Welt „des geheimen Großvaters“ von Christine Nöstlinger. Die österreichische Autorin hat den Großeltern in ihren Geschichten stets einen hohen Stellenwert gegeben, und richtig lustig sind die unglaublichen Erlebnisse des geheimen Großvaters außerdem.

Und ohne kleines Kind? Da machen Sie sich eine gute Tasse Tee und gönnen sich das wunderbare Buch „Kuchen backen in Kigali“. Im von Völkermord und Aids geplagten Ruanda fehlt eine ganze Elterngeneration, so dass unzählig viele Kinder bei ihren Großeltern aufwachsen. Das gilt auch für Angel, die fünf Enkelkinder aufziehen muss und sich das Geld dazu mit Kuchenbacken verdient. Wie tröstlich, traurig, schön und hoffnungsvoll das sein kann, beschreibt Gaile Parkin so hinreißend, dass man gar nicht mehr aufhören mag zu lesen. Und vielleicht inspiriert uns die Lektüre zu solch einem Kuchen, mit dem wir die Welt ein kleines bisschen bunter und süßer machen – nicht erst zum nächsten Weltseniorentag.

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