Raus in die Sonne und Kräuter sammeln

Wildkräuter sammeln
Wildkräuter sammeln (Bild: Pixabay)

Täglich gewinnen die Sonnenstrahlen an Kraft und die ersten Pflanzen treiben an geschützten Stellen aus der Erde. Die ersten Frühlingskräuter im Jahr sind etwas ganz Besonderes. Mit unseren Tipps, sammeln Sie die richtigen.

Überall finden sich Frühlingszeichen und wir laden Sie ein, hinauszugehen und die Natur mit ihren Frühlingskräutern zu erkunden. Trotz aller Frühlingsfreude fühlen wir uns noch nicht ganz aus dem Winterschlaf erwacht und sehnen uns nach mehr Leichtigkeit und Vitalität. Ähnlich wie sich in Wohnräumen im Winter Staub ansetzt, lagert unser Körper durch Bewegungsmangel und vitalstoffarme Ernährung Stoffwechselabbauprodukte im Bindegewebe ein.

Wildkräuter enthalten viele stoffwechselanregende Vitalstoffe, Vitamine und Mineralien, die unser Körper gerade jetzt nach dem Winter so dringend braucht. Die Wiese, der Wald und der Wegesrand, aber auch der eigene Garten bringen viele verschiedene, häufig anzutreffende Kräuter hervor. Zahlreich vorkommende Exemplare dürfen wir auch in der Natur achtsam pflücken, ohne die Art zu gefährden. Wir nehmen maximal ein Fünftel aus einem Bestand.

Wildkräuter richtig sammeln

Wer Kräuter zum Verzehr sammelt, sollte diese sicher kennen und bestimmen können. Geschützte und seltene Pflanzen lassen wir stehen und in Naturschutzgebieten wird grundsätzlich nichts mitgenommen. Meiden Sie zum Sammeln die klassische Hundemeile des Ortes oder Feldränder von konventionell bewirtschafteten Feldern. Auch Straßenränder sind wegen der erhöhten Schwermetallbelastung durch Abgase oder Reifenabrieb nicht empfehlenswert. Abgelegene Waldränder, die an Wiesen angrenzen, wenig intensiv genutzte Weiden, Böschungen, ein Fluss oder Bachläufe und Gräben oder angrenzende Bioflächen bieten sich zur Wildkräuterernte an.
Was zahlreich wächst, dürfen wir gerne achtsam sammeln!

Sortenreines Sammeln erspart das Sortieren

Wir verwenden am besten einen Weidenkorb oder eine Baumwolltasche. Zusätzlich packen wir folgende Utensilien für unseren Spaziergang mit ein: eine Lupe, ein botanisches Bestimmungsbuch, eine kleine Schere oder ein Messer. Zum Essen sollten die Blätter und die Blüten makellos sein und appetitlich aussehen. Alle Pflanzen werden vor dem Verzehr entsprechend gewaschen. Blüten verlieren durch das Wässern wertvolle Aromen sowie Inhaltsstoffe und werden oft unansehnlich. Was hier Vorrang hat, sollte jeder selbstverantwortlich für sich entscheiden. Zu bedenken ist, dass Wildkräuter im Vergleich zu agrarwirtschaftlich produzierten Kräutern und Gemüse ein Vielfaches an Inhaltsstoffen besitzen. Daher müssen wir uns erst langsam an die wilde Kost gewöhnen. Eine Überdosierung kann sonst leicht zu Durchfall führen. Am besten beginnen wir mit ganz kleinen Mengen und steigern diese langsam. Damit die vielen Inhaltsstoffe gut vertragen werden, empfehlen wir, zusätzlich reichlich Wasser zu trinken.

Tipp: Zeckenschutz und Sonnenschutz beim Sammeln in der Natur nicht vergessen! Mehr zum Thema „Natürlicher Zeckenschutz“ lesen Sie hier.

Mehr Inspiration zum Thema Kräuter gesucht? Wie wäre es denn damit:

Die Kräuter zum Gründonnerstag

Kräuterquark mit Ysop

Lesetipp: Das kleine Unkraut-Kochbuch

Petersilie: Grünes Kraftpaket

Mehr von Angelika Franke und Hildegard Riedmair

Die Blutwurz, klein aber heilkräftig

Die zarte, unscheinbar wirkende Blutwurz bevorzugt magere Böden und kommt in Mittel­...
weiterlesen