Naturheilkundliche Therapie von Rücken- und Gelenksbeschwerden

Rückengesundheit mit ganzheitlichen Mitteln
Rückengesundheit mit ganzheitlichen Mitteln (Bild: Pixabay)

Der Rücken ist Teil unseres Bewegungsapparates. Bei Schwächen und Schmerzen können Heilpflanzen, Nahrungsergänzungsmittel oder homöopathische Rezepturen lindern.

Eine große Bedeutung in der natürlichen Behandlung von Gelenkerkrankungen haben hochdosierte Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel. Vitamin E, mindestens 600 i.E. (internationale Einheiten) und Vitamin D3 in Ölkapseln mit 4000 i.E. täglich, wirken stark entzündungshemmend. Außerdem haben sich pflanzliche Enzyme wie Bromelain und Papain, zum Beispiel im Ragazym und Enzym Wied, bewährt, weil sie eine stark ab- schwellende und eine stoffwechselverbessernde Wirkung haben. Dies gilt ebenfalls bei Verletzungen der Gelenke oder nach Gelenkoperationen.

Magnesium (hier speziell das Magnesiumcitrat, da es vom Körper besser aufgenommen werden kann) sorgt für Muskelentspannung und Entkrampfung. Für die inneren Gelenkstrukturen, wie zum Beispiel die Gelenkkapsel und die Schleimbeutel, wirkt Hyaluronsäure in Kombination mit Glucosamin wie ein Schmiermittel für die Gelenke und regt die Produktion von Bindegewebe an. Beide Wirkstoffe können sehr gut innerlich in Kapselform eingenommen werden.

Wissenswertes zu Vitamin D
Nicht nur Vitamin D stärkt den Rücken, auch die Vitamine E sowie Enzyme helfen.

In der ganzheitlichen Therapie der Osteoporose, bei der zu viel Knochensubstanz abgebaut wird, geht es primär nicht um die Zufuhr von Kalzium. Denn Kalzium macht den Knochen lediglich hart, allerdings nicht flexibel, deshalb bleibt er brüchig. Eine weitaus wichtigere Rolle für den Knochenaufbau spielen Silicea, die Kieselsäure, und hochdosiertes Magnesiumcitrat, 500 bis1000 Milligramm täglich.
Kieselsäure ist sehr gut verträglich, wir empfehlen, es als Silicea D12 (Schüßlersalz Nr.-11-Tabletten) in Verbindung mit dem bereits beschriebenen Vitamin D3 und dem Vitamin K2 einzunehmen.

Sehr unterstützend wirken außerdem die Omega-3-Fettsäuren, inzwischen auch vegan von der Firma Loges erhältlich, und die Mikromineralien Bor, Kupfer, Mangan und Zink zur Heilung von Gelenkerkrankungen aller Art.

Was die Pflanzenheilkunde rät

Der Einsatz von Pflanzenheilmitteln in der Behandlung von Gelenkerkrankungen hat eine jahrhundertealte Tradition. Schon Paracelsus und Hildegard von Bingen verwendeten Beinwell (Symphytum officinale) zum Behandeln von Verletzungen und Zerrungen der Gelenke, bei Knochenbrüchen und schlechter Wundheilung. Der Beinwell enthält – besonders in der Wurzel – eine hohe Konzentration von Allantoin, die zu einem Brei verarbeitet, bei Knochenbeschwerden sehr wirksam äußerlich aufgelegt werden kann. Folgende weitere Heilpflanzen werden in der Naturheilkunde mit Erfolg bei Erkrankungen des Bewegungsapparats eingesetzt:

Die Teufelskralle hilt auch bei leichten Rückenschmerzen
Die Teufelskralle hilt auch bei leichten Rückenschmerzen

Die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) hat eine hemmende Wirkung auf bindegewebszerstörende Enzyme und kann daher vor allem bei Arthrose, Weichteilrheumatismus und entzündlicher Polyarthritis eingesetzt werden. Zudem die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) mit ihrer Heilkraft bei Gicht und Gelenkrheumatismus. Rhus toxicodendron, der Giftsumach, ist wohl die bekannteste Pflanze, die sich auch in homöopathischer Form einsetzen lässt. Sie hilft bei Verstauchungen und Zerrungen der Gelenke, bei Überanstrengung von Sehnen und Bändern und bei Rheumatismus. Weiterhin der gelbe Jasmin, Gelsemium semper- virens zur Stärkung des Stütz- und Bewegungsapparates, vor allem bei Muskelschwäche und Lähmungen.

Aufrichtend wirkt der Bambus
Aufrichtend wirkt der Bambus

Weniger bekannt, aber auch sehr gut wirkend, ist Bambusa, der Bambus, der das Aufrichten des Halteapparates, besonders der Wirbelsäule unterstützt. Die gegliederte Struktur des Bambus, mit seiner Biegsamkeit ohne zu zerbrechen, ähnelt der Wirbelsäule. Zur inneren Aufrichtung für Kinder mit psychischen Belastungen und Halteschwächen hat sich der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) bewährt.

Homöopathische Rezepturen

Als eine sehr effektive Rezeptur bei der Behandlung von akuten Gelenkbeschwerden im gesamten Körper und bei rheumatischen Symptomen hat sich die Kombination dieser drei homöopathischen Mittel bewährt: Arnica C30, Hypericum C30 und Rhus toxicodendron C30, je 2x täglich 5 Globuli. Arnica wirkt schmerzlindernd und fördert die Durchblutung, Hypericum wirkt nervenberuhigend und Rhus toxicodendron bänderstärkend.

Bei typisch rechtsseitig chronischen Körper- und Gelenksymptomen hilft Ledum C30, bei hauptsächlich linksseitigen Beschwerden im Bewegungsapparat unterstützt Lachesis C30 (jeweils 5 Globuli täglich über einen Zeitraum von zehn Tagen). Rhododendron C30 wirkt heilsam bei Muskel- und Gelenkrheumatismus und gleicht atmosphärische Spannungen wie beispielsweise Wetterfühligkeit oder Föhnbeschwerden aus. Bei nächtlichen Wadenkrämpfen, Spasmen oder Muskelzuckungen schafft Cuprum metallicum C30 Linderung.

Dieser Auszug stammt aus unserer mehrteiligen Serie über die Heilzyklen des menschlichen Körpers, NaturApotheke 2/2019: der Bewegungsapparat

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