Mittendrin im Wandel

Es ist Zeit, die Komfortzone zu verlassen (Bild: Pixabay)

Ob wir wollen oder nicht, wir alle leben in einer Zeit notwendigen Wandels. Daher sollten wir lernen, Veränderungen positiv zu sehen und sie kreativ mitzugestalten

Gehören Sie auch zu den Menschen, die nicht gleich hier rufen, wenn es um Veränderung geht? Schließlich hat es vielen eine ganze Menge abverlangt, dahin zu gelangen, wo wir jetzt sind. Viel Einsatz, tagein, tagaus. Viel Lebens- und Arbeitskraft, viel guter Wille. Dahinter das Bemühen, es gut machen zu wollen. Für sich selbst, für die Familie, für alle. Durch geordnete Abläufe und Routinen entsteht das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Sicherheit. Während wir zunächst damit beschäftigt sind, sie zu etablieren, folgt eine lange Zeit, wo wir all das mit viel Energie liebevoll gestalten und perfektionieren, um dann stolz und zufrieden auf das Erreichte zu blicken. Und dann beginnt auf die eine oder andere Weise die Demontage des Erreichten.

Eins ist sicher: Veränderungen kommen

Es gibt vielerlei Veränderungen im Leben, an denen wir wachsen können

Dass Veränderungen sich einstellen, ist unabänderlich. Die Zeit und wir mit ihr schreiten voran. Auch wenn uns das über längere Strecken im Leben gar nicht so vorkommen mag. Das könnte auch an der immer gleichen Routine liegen, die uns unerschütterliche Beständigkeit vorgaukelt und ohne die so etwas wie Alltag ja auch nicht gut funktioniert.

Zum einen kann Wandel von außen kommen, etwa weil Schul- und Ausbildungszeiten zu Ende gehen, Kinder erwachsen werden und das Elternhaus verlassen, Arbeitsverhältnisse sich ändern, Beziehungen nicht immer stabil bleiben oder die Klimakrise uns alle in die Verantwortung nimmt. Oder nahe Angehörige mehr Unterstützung brauchen. Zum anderen haben wir uns möglicherweise auch innerlich verändert, sind vielleicht müde und erschöpft, haben nicht mehr so viel Spaß an unserem Tun oder träumen von einem anderen – besseren – Leben.

Keine Angst vor Wandel

Wir sollten uns nicht vor Veränderungen fürchten, denn sie kommen sowieso

An diesen Bruchstellen des Seins wird es spannend, obwohl wir sie nicht selten als Krise erleben. Manchmal denke ich: Genau das ist Freiheit – und es ist gar nicht so leicht auszuhalten. Jenseits gelebter Routine müssen wir wieder von vorne anfangen, ob wir das nun gern tun oder nicht.

Eigentlich sind wir alle Meister der Veränderung, denn wir alle haben schon viele Veränderungen im Leben durchgestanden und gut hinbekommen. Aus schwierigen Herausforderungen haben sich neue Lebensumstände entwickelt, an denen wir gewachsen sind und dazugelernt haben.

In der Menschheitsgeschichte gab es unendlich viele Bedrohungen, und doch gibt es uns noch. In uns steckt etwas sehr Vitales, Lernfähiges, eine naturgegebene Kraft, mit Schwierigkeiten umzugehen, sodass es gut weitergehen kann. Trotz allem! Das sollte uns Mut machen, finde ich. Vielleicht zeigt sich manchmal erst, was wirklich in uns steckt, wenn wir solch einer herausfordernden Situation gegenüberstehen. Im Nachhinein sagen wir dann oft, dass es gar nicht so schlimm war, und verstehen nicht, warum wir so lange gezaudert haben.

Viele drängende Fragen

Worauf warten wir noch? Es gibt viel zu tun, denken wir nur an den Klimawandel

Eins ist gewiss: Wir alle werden Gelegenheit bekommen, das zu erproben. Wandel steht an im Kleinen wie im Großen. Es gibt ein Sprichwort, wonach wir nur das loslassen können, was wir wirklich gehabt haben. Also sollten wir so einiges, das uns lieb und teuer ist in unserem alten Leben, nochmal ganz bewusst richtig genießen, um es dann vielleicht mit leichtem Herzen zu verabschieden. Die entstehende Lücke wird zweifelsfrei von neuen Erfahrungen und Erlebnissen gefüllt werden. Neuen Orten, anderen Menschen und neuen Aufgaben. Vieles von dem, was sein wird, wissen wir jetzt noch nicht. Vertrauen wir darauf, dass es gut wird. Erleben wir den Zauber dieser Anfänge, lassen wir uns inspirieren und bringen wir diese Energie ins Leben. Die Kraft dazu haben wir. Also lassen Sie uns die Zukunft mitgestalten und etwas Tolles daraus machen. Für uns alle.

geschrieben von
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