Johannisbeeren – erfrischend sauer und gesund

Gesund und erfrischend – jetzt Johannisbeeren naschen. (Bild: Pixabay)

Ob frisch vom Strauch, im Dessert oder klassisch im Kuchen mit Baiserhaube, jetzt ist die Zeit, Johannisbeeren zu genießen. Schon mit einer Handvoll Früchte decken Sie Ihren täglichen Vitamin-C-Bedarf

Im ersten Moment kostet es etwas Überwindung, sich an den markant sauren oder herben Geschmack der kleinen Beeren zu gewöhnen. Dann ist es Genuss pur.
Wilde Arten wurden etwa seit dem 15. Jahrhundert kultiviert und als Beerenobst in Gärten angepflanzt. Johannisbeeren gehören zur Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). 

Bekannt ist die rote Beere auch als Ribisl oder Kostbeere, die schwarze Beere als Bocksbeere, Gichtbeere, Alpen- und Albeere. Es gibt heutzutage überdies weiße und rosafarbene Johannisbeeren, die eine Zuchtform der roten Johannisbeere sind. Sie schmecken eher mild säuerlich bis süß, die roten Früchte (Ribes rubrum) fruchtig säuerlich. Die schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrum) haben ein herbes Aroma, sie werden gekocht und zu Saft, Gelee und Marmelade verarbeitet. Da das in den Früchten enthaltene Vitamin C sehr widerstandsfähig gegen Wärme und Oxydation ist, bleibt es auch im Sirup und im Gelee recht gut erhalten. 

Gesunde Inhaltsstoffe

Die schwarzen Johannisbeeren sind herb im Geschmack, ihre Blätter duften aromatisch.

Johannisbeeren enthalten wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Ihr hoher Vitamin-C-Gehalt macht unser Immunsystem fit, bietet Schutz vor freien Radikalen, aktiviert den Zellstoffwechsel, schützt die Schleimhaut und beruhigt die Nerven. 100 g schwarze Früchte enthalten rund 150 mg Vitamin C, 100 g rote Früchte etwa 30 mg, beim Vitamin A ist es fast viermal so viel. Johannisbeeren verwöhnen uns mit wertvollen Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Pektin, Phosphor und Eisen sowie Fruchtsäuren, Ballaststoffen, Flavonoiden (sekundären Pflanzenstoffen) und Phenolen. So leisten sie beispielsweise bei Eisenmangel gute Dienste und sollen Bluthochdruck und Herzinfarkt vorbeugen. Sie sind außerdem hilfreich, wenn es ums Abnehmen geht. Des Weiteren enthalten Johannisbeeren ätherisches Öl, Kohlenhydrate und Anthocyane, einen Farbstoff, der Flavonoide aktiviert. Bei den schwarzen Beeren beträgt der Gehalt an Anthocyanen das Zehnfache, darum sind die Früchte so schwarz-violett. 

Geschichtliches

In der Volksheilkunde wird die Johannisbeere seit langer Zeit geschätzt und angewendet. So beschrieb sie etwa der Arzt und Botaniker Matthiolus (1501–1577) als hilfreich bei Fieber, Magenproblemen und Blutspeien (letzteres deutet in den alten Schriften oftmals auf Speiseröhren- und Magenbeschwerden hin). Hierfür wurde ein Sirup aus roten Johannisbeeren und Zucker empfohlen. Und auch bei Herzleiden wurde die Johannisbeere angewendet. Man stellte Wein aus Johannisbeeren her und brannte Obstwasser. Den Blättern und Früchten wird überdies eine erfrischende, tonisierende, adstringierende Wirkung zugeschrieben. 

Die schwarze Johannisbeere verordnete man vor allem bei Gicht. Und auch Schmerzattacken können nach kurmäßiger Anwendung nachlassen. 

Johannisbeertee

Ein Tee aus frischen oder getrockneten Johannisbeeren wurde eingesetzt als Gur- gelmittel gegen Halsschmerzen. 

1-2 EL der Früchte mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Die getrockneten Johannisbeeren sind geschmacksintensiver.

Tee aus Johannisbeerblättern

Sowohl die Früchte als auch die Blätter finden als Tee Anwendung.

Den aromatisch duftenden Blättern der schwarzen Johannisbeere wird eine wassertreibende Wirkung zugeschrieben. Daher sind sie ein wichtiger Bestandteil von Frühjahrskuren. Zudem sollen ihre Blattknospen die Funktionen der Nebennieren aktivieren.

50 g Blätter in 1 l kochendes Wasser geben. Das Ganze 10 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen. Täglich 3 Tassen von dem Aufguss trinken. Dieser Tee unterstützt bei rheumatischen Beschwerden, Gicht und Durchfall. Überdies ist er stoffwech- selanregend. Sie sind neugierig geworden und möchten gern auch über andere Sommerfrüchte mehr wissen? Dann empfehlen wir Ihnen die NaturApotheke 04/20.

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