Göttliches Gold – ein Geschenk des Himmels

Gold zur Heilung und Vorsorge
Gold zur Heilung und Vorsorge (Bild: Getty Images)

Gold als Zeichen des Göttlichen hat eine lange Tradition durch alle Kulturen und Religionen. Doch auch als Heilmittel war es schon früh bekannt. Kein Wunder, dass es eines der Geschenke an den neugeborenen Heiland war.

Gold ist etwas Besonderes. Das zeigen das Gold der Pharaonen, der Inka und Azteken, das goldene Kalb in der Bibel, der heilige Gral – der Legende nach eine goldene Trinkschale – und nicht zuletzt, das Gold in Märchen und Sagen.
Gold ist das himmlische Feuer, die Sonne. Und tatsächlich haben die alten Mythen vom Himmelsgold einen wahren Kern: Das Edelmetall entsteht bei der Explosion gewaltiger Neutronensterne, das auf der Erde vorhandene Gold stammt also aus dem Weltall und versank zunächst im Erdinnern. Von dort kommt es auf unterschiedlichen Wegen ans Licht. Im alten Ägypten sahen die Pharaonen sich als Söhne des Sonnengottes und kehrten nach ihrem Tod zur Sonne zurück. Auch im Christentum ist das Gold Zeichen des Göttlichen. In der Bildsprache des Mittelalters unterscheiden der goldene Strahlenkranz, die Aureole, oder ein goldener Hintergrund Heilige von Sterblichen – die Ikonenmalerei bedient sich bis heute dieser Symbolik.

Eine Goldmünze für ein starkes Immunsystem

Nicht nur in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Gold seit Jahrtausenden als tonisierendes und anregendes Heilmittel geschätzt. Die Charaka Samhita, eine ayurvedische Schriftsammlung, empfiehlt das Trinken von mit einem Goldstück gekochtem heißen Wasser, um die Leistungsfähigkeit des Gehirns anzuregen, zur Stärkung des Herzens, gegen Entzündungen der Gelenke und für ein starkes Immunsystem. In China wurden Goldstücke oder Gold- schmuck mit dem Essen mitgekocht oder goldene Akupunkturnadeln gesetzt, die das Qi und den Energiefluss verstärken sollten. Paracelsus hingegen lobt die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung von Gold.

Für Hildegard von Bingen ist das Gold warm wie die Sonne. In ihrer Goldkur empfiehlt sie es beispielsweise gegen Magenbeschwerden und Gicht und als Prävention oder Kur einmal
jährlich: „Ein Mensch der von der Gicht befallen ist, koche Gold so lange, bis es völlig rein ist. Dann zermahle er es zu Pulver, nehme eine Handvoll Mehl, knete dies mit Wasser und gebe zum Teig ein wenig von dem Goldpulver, im Gewicht eines Obulus. Wenn er am Morgen nüchtern ißt, und am Tag darauf ebenfalls nüchtern ißt, vertreibt es die Gicht für ein ganzes Jahr. Das Gold liegt zwei Monate in seinem Magen. Aber es macht den Magen nicht bitter. Es erzeugt auch keinen Eiter, sondern es reinigt ihn ohne Gefahr, wenn er kalt und schleimig ist. Wenn ein Gesunder dies tut, erhält er damit seine Gesundheit, ein Kranker gewinnt sie.“ (Physica, De Metallis).

Die Homöopathie setzt Gold als Aurum metallicum unter anderem bei schweren Depressionen, Herzerkrankungen und hohem Bluthochdruck ein sowie – überwiegend bei Frauen – bei Geschlechtskrankheiten. In der Spagyrik soll es die Lebenskraft, den Kreislauf und das Immunsystem stärken.

Gold als Heilmittel

Die Anwendung und Gewinnung von Gold als Heilmittel ist sehr unterschiedlich. Neben der Einnahme, wie sie Hildegard empfiehlt, kann der Körper das Gold auch absorbieren. So schreibt Martin Vitt in seinem Buch „Gold als Medizin“: „Gerade Ringe, die eng anliegen, führen dem Träger kleinste Goldmengen zu. Oftmals, wenn ein Mensch mit hohem Fieber im Bett liegt, holt sich der Organismus seine ‚Ration‘ an Gold. Dann ist nach dem Abklingen des Fiebers am Ringfinger ein schwarzer Rand sichtbar, welcher von beigemischten Metallen herrührt, welche in der Ringlegierung enthalten sind. Auch beim Trinken aus Bechern mit Goldrand, früher in adeligen Kreisen und gutbetuchten Familien weit verbreitet, kommen die Schleimhäute mit den Molekülen von Gold in Berührung.“

Gold in der Anthroposophie

Die Anthroposophie setzt auf Verfahren wie die Metallspiegelherstellung, eine Art der Destillation, oder auf die Vegetabilisierung, bei der Pflanzen über drei Vegetationsperioden hinweg das Metall aus mit einer speziellen Metallzubereitung gedüngter Erde aufnehmen. Das Ergebnis dieses Pro- zesses sind etwa Urtinkturen. Auch in der Natur reichert sich Gold in winzigen Mengen an, überwiegend in der durchwurzelten Erdschicht. Von dort nehmen es Tiere, Pflanzen und auch der Mensch auf. Homöopathische Gold-Globuli enthalten je nach Potenz kein Gold, sondern sollen die Gold-typischen Schwingungen transportieren. Am populärsten ist kolloidales Gold als Flüssigkeit mit winzigen Goldpartikeln. Auch wenn es als Nahrungsergänzungsmittel frei verkauft wird, sollte Gold nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker eingenommen werden. Wer kein Metall aufnehmen möchte, kann auf Aurum homöopathisch in entsprechender Potenz ausweichen.

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