Erste Hilfe aus der Sommerwiese

Erste Hilfe aus der Sommerwiese
Erste Hilfe aus der Sommerwiese (Bild: Pixabay)

Was für wunderschöne Sonnentage. Viele nutzen sie, um ausgiebig durch die Natur zu wandern. Wie ärgerlich, wenn Blasen, Insektenstiche oder ein Sonnenstich die schönen Stunden beeinträchtigen. Diese 7 Pflanzen helfen

Unsere Eltern und Großeltern haben es noch gewusst: Viele Pflanzen, die wir für Unkraut halten, helfen bei kleinen Unfällen oder Verletzungen. Am besten wirken die meisten, wenn sie gründlich zwischen den Handflächen zerrieben werden. Pflücken Sie dazu einige Blätter, Stengel oder Blüten, rollen Sie sie zusammen und zerreiben Sie sie mindestens eine Minute lang zwischen den Handflächen bis der Pflanzensaft austritt. So können sich die Wirkstoffe entfalten und Sie haben genügend Saft, um eine kleine Verletzung, eine Blase oder Insektenstiche einzureiben.

Ampfer hilft bei Insektenstichen
Ampfer hilft bei Insektenstichen

Ampfer: Erste Hilfe bei Insektenstichen und Quaddeln von Brennnesseln

Mit seinen großen Blättern ist der Ampfer, im Volksmund auch Bletschn genannt, gut zu erkennen, umso mehr ihn die meisten Tiere verschmähen. Grund dafür ist die auch in Rhabarber enthaltene, bitter schmeckende Oxalsäure. Äußerlich aufgetragen leisten die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Ampfers gute Hilfe bei Insektenstichen und Verbrennungen durch Brennnesseln. Einfach ein großes Blatt pflücken, zerknicken, bis der Pflanzensaft austritt und diesen auf der brennenden Haut verreiben. Die lindernde Wirkung setzt sofort ein.

2. Beinwell: Erste Hilfe bei Verstauchungen

Bei Blutergüssen, Prellungen, Verstauchungen oder Insektenstichen rollt man die Beinwellblätter vorsichtig zwischen den Händen, damit die Zellen aufbrechen und der Blattsaft austritt. Dann werden die Blätter wieder auseinandergefaltet und auf die betroffenen Körperstellen aufgelegt. Sie bleiben so lange liegen, bis das Blatt trocken ist, dies dauert circa 10 bis 15 Minuten.

Beifuss erfrischt müde Füße
Beifuss erfrischt müde Füße

3. Beifuss: Erste Hilfe bei müden Füßen

Oft als wild wucherndes Unkraut gescholten, ist der Beifuß ein großer Heiler. Wanderern erleichtert er das Marschieren. Ein paar frische große Blätter unter die Fußsohlen gelegt sorgen für frische Füße. Ursache dafür ist das in den Blättern enthaltene Kampferöl, das beim Gehen langsam austritt und die Fußsohlen belebt.

4. Frauenmantel: Erste Hilfe bei Nasenbluten

Über diese vor allem für Frauen vielfältig wirksame Heilpflanze könnte man Bücher schreiben. Hier geht es nur um ihre blutstillende Wirkung: Wenn Sie unterwegs Nasenbluten bekommen, können Sie ein paar Blätter Frauenmantel pflücken und gut zerrieben in die Nasenflügel geben. Am besten fangen Sie mit dem stärker blutenden Nasenloch an, falls das Gefühl der Blätter in der Nase unangenehm ist. Der Frauenmantel wächst gerne am Waldrand oder an Hängen.

Gundermann löst eingezogene Splitter
Gundermann löst eingezogene Splitter

5. Gundermann: Erste Hilfe bei Splittern und Spreisseln

Im Sommer stößt man unter Büschen und auf schattigen Plätzen auf den Gundermann, in wenig sonnigen Gärten wird er als Unkraut gescholten und ausgerissen. Dabei kann er wunderbar bei Entzündungen helfen und Schmerzen stillen. Blüten und Blätter enthalten einen hohen Anteil an ätherischen Ölen. Vielen Kräuterfrauen gilt er als Geheimtipp bei Holzsplittern. Wer einige Blätter zerreibt oder zerkaut und auf die Stelle legt, an der der Splitter in die Haut gedrungen ist, kann den Splitter nach kurzer Einwirkzeit viel leichter herausziehen.

6. Roter Klee: Erste Hilfe bei Erschöpfung und Insektenstichen

Haben Sie als Kind auch so gerne den süßen Nektar aus roten Kleeblüten gesaugt? Die Blüten schmecken nicht nur süß, sie dienen auch als kleine Kraftspender für unterwegs. Gerade wenn Kinder beim Wandern einen Durchhängen haben, lenkt das Suchen nach ein paar roten Kleeblüten ab und der Nektar gibt wieder Kraft. Wenn man die Blüten zerreibt und auf einen Insektenstich presst, nimmt der Juckreiz ab.

7. Wegerich: Erste Hilfe bei kleinen Wunden

Sowohl der Breit- als auch der Spitzwegerich sind Pflanzen mit einer langen Heiltradition. Dies spiegelt sich im Volksglauben wider, der den Wegerich als Wundermittel gegen zahlreiche Leiden nutzte, sogar gegen die Pest. Einige Naturvölker setzen auf Wegerich als Soforthilfe nach einem Schlangenbiss. Uns hilft es, bei plötzlich auftretenden Entzündungen oder wunden Stellen im Mund, ein Blatt des Wegerich zu zerkauen. Die enthaltenen Schleim- und Gerbstoffe wirken zusammenziehend und schmerzlindernd. Der Saft zerriebener Blätter lindert den Schmerz bei Insektenstichen und -bissen, bei kleinen Wunden und Blasen.

NaturApotheke 5/2021
NaturApotheke 5/2021

TIPP: Mehr zum Wegerich lesen Sie in NaturApotheke 5/2021, die ab 8. September im Handel ist.

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