Altes Wissen wiederentdecken: Frisches aus der Sandkiste

frisch geerntete karotten in kiste mit schaufel daneben (Bild: Getty Images)

Reiche Ernte? Wohin mit den gesunden Rüben und anderen Knollen? Wer eine simple und stromsparende Variante bevorzugt, lagert die makellosen Exemplare in feuchtem Sand ein.

Nachdem die „Südländer“ abgeräumt sind, verbleiben bis kurz vor dem ersten Frost gelbe und rote Rüben neben Sellerie im Beet . Um das Wurzelgemüse zu heben, warten wir optimalerweise einige trockene Tage ab und lockern dann den zu festen Boden vorsichtig mit der Grabgabel. Im Anschluss daran ziehen wir die Rüben aus der Erde. Es gibt weiße Herbstrüben, violett aromatische Möhren, süßere, gelbe und die bekannten orangefarbenen Karotten.

Gesunder Gartenliebling Karotte

Diese beherbergen Provitamin A (Betacarotin), das unser Körper bei Bedarf in Vitamin A umwandeln kann. Vitamin A ist unter anderem an der Zellbildung beteiligt und hilft vereinfacht gesagt den Augen, Farbe zu sehen und auch hell und dunkel zu unterscheiden. Darüber hinaus bieten uns die Möhren Vitamin B6, B1, B2, Vitamin C, E und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen und Zink. Um fettlösliche Vitamine wie Provitamin A (Betacarotin) und auch Vitamin E optimal aufnehmen zu können, benötigen wir beispielsweise einen Spritzer Öl zum Gemüse. Karotten, die aus samenfesten Sorten gezogen wurden, weisen eine erstaunliche Geschmacksvarietät auf. Je nach Boden und Wettergegebenheiten schmecken sie erdig, herb bis süß und sogar nussig. Wer geteilte oder verbogene Rüben erntet, hatte wahrscheinlich Steine oder andere Hindernisse im Erdreich, was an den wertvollen Inhaltsstoffen allerdings nichts ändert.

Jetzt den Überfluss einlagern
Jetzt den Überfluss einlagern

Vorratskammer ohne Strom

Um sie aufzubewahren benötigen alle Wurzelgemüse zunächst geeignete Gefäße. Das muss keine Kiste sein, wichtig ist nur, dass sie groß genug sind und stabil, um Sand und Ernte gut aufzunehmen. Große Eimer, Holzkisten, sogar ausrangierte Kinderbadewannen finden hier eine neue Bestimmung. Jetzt organisieren wir uns feuchten Sand aus einer Sandgrube oder auch unbehandelten Sandkastensand – etwas feucht sollte er sein.

Gemüse im Sand einlagern – so geht’s:

Eine Lage Sand in ein geeignetes Gefäß füllen, dann Möhren mit etwas Abstand zueinander einschichten, anschließend wieder Sand, dann Rüben, bis alles eingeräumt ist, und mit Sand abschließen. Ähnlich klappt es vertikal: Wir füllen einen Eimer, eine hohe Schüssel oder einen Bottich halb mit feuchtem Sand und stecken die Karotten oder auch andere Rüben mit etwas Abstand zueinander hochkant hinein. Danach bedecken wir das Wurzelgemüse komplett mit Sand. Das Grün der Pflanzen vorher abdrehen und ein kleines Restherzstückchen stehen lassen. Dieses kleine Grün spitzt traditionell bei Roten Beeten und Sellerie frei aus dem Sand heraus. Tipp: Das Grün der Wurzeln nicht wegwerfen, sondern zu köstlichem Pesto verarbeiten.

Bevor sie in die Sandkiste kommen muss das Grün der Karotten abgedreht werden.
Bevor sie in die Sandkiste kommen muss das Grün der Karotten abgedreht werden.

Karotten für die Sandkiste vorbereiten

Jetzt benötigen die Gartenschätze im Sand einen kühlen, idealerweise feuchten und frostfreien Raum, um dort ihren Winterschlaf zu verbringen. Hier eignen sich kühle Keller und Vorräume, frostfreie Schuppen oder ein von oben mit Stroh isolierter Kellerschacht (Fenster bei Bedarf leicht öffnen). Das Erntegut nicht waschen, lockere, kleine Erdklümpchen und Wurzeln verbleiben an den Knollen und Rüben, bevor sie in das leicht feuchte Sandquartier wandern. Dort bleiben Rüben & Co. lange Zeit frisch und werden erst vor der Verarbei-tung wie frisch aus der Sandkiste geholt.

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