Blaues Wunder: die Schlehe

Schlehen
Schlehen (Bild: Pixabay)

Für Pfarrer Sebastian Kneipp war die Schlehe ein wunderbar mildes Abführmittel. Sie leistet aber viel mehr

Ein Schlehdorn, auch Schwarzdorn genannt, lässt sich oft an Wald- und Feldrändern entdecken, doch auch als Gartenpflanze wird der dornenbesetzte Strauch wieder beliebter und fungiert als Futter und Unterschlupf für Schmetterlinge, Insekten und Vögel. Seine kleinen, blauen Beeren erinnern an winzige Pflaumen, sind aber bei Weitem nicht so süß. Aus botanischer Sicht gehören sie jedoch zusammen: Der Schlehdorn ist die Mutter der Pflaumen und hat zahlreiche weitere enge Verwandte, wie beispielsweise Mirabellen oder Kriecherl (Haferschlehe). Seine Früchte werden ab September reif, sind aber bis zum ersten Frost ungenießbar. Danach lassen sie sich, gemischt mit anderen Früchten, gut zu Marmelade, Saft oder Gelee verarbeiten. Wer die Beeren schon vor dem ersten Frost erntet, kann sie alternativ auch einige Tage in den Gefrierschrank legen. 

Das Trinken von Schlehensaft kann bei gestörter Nierenfunktion, Nierensteinen und Verstopfung helfen. Pfarrer Kneipp bezeichnete die Blüten des Schlehdorns als „das harmloseste Abführmittel, das es gibt“. Es kann sogar schon Kindern verabreicht werden, wenn diese unter Blähungen und Bauchweh leiden. Schlehen sind außerdem entzündungshemmend und stärken das Immunsystem mit vielen Vitaminen. Noch heute werden die getrockneten Früchte, zum Beispiel als Teezubereitung, gerne zur Stärkung des Immunsystems verwendet (mehr dazu siehe Seite 24). 

Rezept: Schlehenmus

Etwa 1 kg Schlehen gründlich waschen, in einen Topf geben und mit Wasser aufgießen. Die Beeren kochen, bis sie weich sind, daraufhin abseihen, abkühlen lassen und durch ein Sieb passieren. Das Mus mit etwa 100 ml Wasser und 200 g Zucker einkochen und heiß in Gläser abfüllen. 

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