Die echte Kamille – eine duftende Heilerin

Heilpflanze Kamille
Heilpflanze Kamille (Bild: Shutterstock)

Es gibt kaum eine Heilpflanze, die so viele Erinnerungen an Kindertage wachruft und so lange schon in jedem Haushalt erfolgreich verwendet wird. Seit etwa 1500 n. Chr. wird die Kamille in Kräuterbüchern lobend beschrieben.

Die Kamille hat typisch schmale, mehrfach gefiederte Blätter, wächst häufig in nährstoffreichen, lehmigen Getreidefeldern und hat sich in ganz Europa niedergelassen. Die gelb­weißen Blütenköpfchen, die ihren unverwechselbaren Duft verströmen, sitzen am Ende der Sprossspitzen. Zerteilen wir den etwas aufgewölbten Blütenboden der heilkräftigen Kamille der Länge nach, ist ein Teil davon hohl, nicht wie bei der Hundskamille gefüllt. Alle Kamillenarten gehören zur Familie der Korbblütler und besitzen unterschiedliches Allergiepotenzial.

Kamillentee hilft den Kindern

Die echte Kamille sollte in keinem Haushalt fehlen, da sie
mit ihren heilkräftigen Wirkstoffen sehr vielseitig einzusetzen ist. Eine gute Qualität der verwendeten Droge ist ganz entscheidend. Billige Ware ist oft durch andere Kamillenarten verunreinigt. Dabei wird die Heilwirkung stark vermindert und das Allergierisiko steigt. Die echte Kamille hat ein sehr geringes Allergiepotenzial.
Am häufigsten und vor allem bei Kindern wird die Kamille
als Tee eingesetzt. Sie wirkt stark antientzündlich und reizlindernd, wobei sie viele Keime und Pilze abtötet. Damit ist sie ideal für die Wundbehandlung und gleichzeitig auch ein gutes Schmerzmittel bei krampfartigen Beschwerden. Allgemein ist die Kamille mit ihren Eigenschaften immer ein zuverlässiger Begleiter bei vielen Magen­- und Darmstörungen. Innerlich könnte man je nach Alter und Beschwerdebild dreimal täglich 20 Tropfen verdünnt einnehmen.

Äußerliche Anwendung bei Blasenentzündung und Wunden

Eine äußerliche Anwendung eignet sich gut als Sitzbad bei Blasenentzündungen, als feucht­warmer Leibwickel bei Bauchschmerzen oder als Spülung bei schlecht heilenden Wunden. Man kann dafür einen Tee einsetzen oder mit fünfprozentig verdünnter Tinktur arbeiten. Zudem stehen für die äußerliche Anwendung auch Cremes und Salben zur Verfügung. Äußerlich sollte die Kamille nicht über einen langen Zeitraum angewendet werden, da sie die Haut austrocknet. In diesem Fall könnte man auf die Schafgarbe ausweichen, die ähnlich wundheilend wirkt.

Unser Tipp: Tee aus getrockneten Kamilleblüten

Für eine Tasse Tee nehmen wir etwa 1 TL getrocknete Kamil­lenblüten. Sie werden mit kochendem Wasser übergossen, der Tee sollte für 10 Minuten zugedeckt ziehen. Durchschnittliche Dosierung: drei Tassen täglich trinken.

Kamillentee lässt sich gut mit anderen Heilpflanzen mischen, je nachdem, welche Wirkung man erzielen will. Bei Magen-Darm-Beschwerden passen etwa Pfefferminze und Melisse dazu.

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