Steckrübe und Kürbis: gesunde Knollen

Kürbis mit Vitaminen und Beta-Karotinen
Kürbis mit Vitaminen und Beta-Karotinen (Bild: Pixabay)

Eigentlich haben das Rapsgewächs Brassica napus und Cucurbita pepo nichts gemeinsam. Die eine wächst unter, der andere über der Erde.
Und doch verbindet sie eine gemeinsame Geschichte

Einer irischen Legende nach blieb dem Nichtsnutz Jack O’Lantern nach seinem Tod Himmel und Hölle verwehrt, sodass er auf ewig zwischen den Welten wandern muss. Aus Mitleid erhielt er vom Teufel ein Stückchen Kohle für seinen dunklen Weg, das er in eine ausgehöhlte Rübe steckte und fortan als Lampe mit sich trug. Tatsächlich war es in vielen europäischen Regionen lange Brauch, zu Allerheiligen aus Steckrüben wilde Gesichter zu schnitzen – als Schutz gegen böse Geister. Irische Einwanderer brachten den Brauch mit in die Neue Welt, schnitzten ihre Schutzgeister mangels Steckrüben jedoch aus Kürbis- sen. Heute hat der Kürbis die Steckrübe längst verdrängt: aus der Halloween-Tradition und als Wintergemüse.

Die Steckrübe: Vitaminspender im Winter

Dabei war die Steckrübe lange eines der wichtigsten deutschen Wintergemüse. Sie wird ab September geerntet und ist mit ihrem hohen Gehalt an Traubenzucker ein ausgezeichneter Energielieferant. Dazu versorgt sie uns in der kalten Jahreszeit, in der frisches heimisches Obst und Gemüse knapp sind, mit den Mineralstoffen Kalzium, Magnesium und Kalium sowie mit den Vitaminen B1, B2 und C. Es gibt sie klein und rund oder kürbisgroß, von weißlich gelb bis dunkelrosa, abhängig von der Sorte und der Menge an Beta-Karotin in der Rübe. Während die weißen Sorten überwiegend als Tierfutter angebaut werden, eignen sich die aromatischen gelben Sorten hervorragend für Eintopfgerichte, Suppen und Püree – gerne auch mit Schwarzwurzeln.

Viele Deutsche verdankten ihr Überleben in den furchtbaren Hungerwintern nach dem Zweiten Weltkrieg der Steckrübe – und vergaßen das lebensrettende Gemüse in den Wohlstandsjahren prompt. Zu eng war die Erinnerung an die schlimme Zeit mit der Rübe verknüpft. Erst langsam erobert sich das Gemüse den Platz in unserer Speisekammer zurück. So wunderbare Sorten wie die Pommersche Kannenwrucke oder der Gelbe Apfel bleiben wohl mit dem Großteil der einstmals angebauten Vielfalt verloren, das heutige Angebot beschränkt sich auf einige wenige überlebende Sorten wie die Wilhelmsburger.

Steckrübe als basenhaltige Schonkost und Babynahrung wiederentdeckt

Die Steckrübe ist kalorienarm und gekocht als Suppe oder Brei heilsam bei Magen-Darm-Erkrankungen. Je kleiner und praller die Rüben sind, desto feiner schmecken sie auch als Rohkost und ergeben einen vitaminreichen Wintersalat.
Der Saft der ausgekochten Steckrübe soll sowohl bei Erkältungen helfen als auch bei Gelenkschmerzen. Da die Steckrübe ein stark basenhaltiges Gemüse ist, eignet sie sich als Schonkost, vor allem für jene, die häufig unter Sodbrennen leiden. Ob des hohen Zuckergehalts schmeckt Steckrübenbrei auch schon den Kleinsten, die der hohe Gehalt an Beta-Karotin zusätzlich gegen Infektionen stärkt.

Kürbiskerne: Heilwirkung bei Frauen- und Männerleiden

Die bekannteste Heilwirkung des Kürbis liegt in seinen Kernen: mit 80 Prozent ungesättigten Fettsäuren, Vita- min E und Beta-Carotin, Eisen, Magnesium, Zink und Selen sind die Kerne nahrhafte Minisnacks und ge- schätzte Ergänzung für Brot, Müsli oder Knusperriegel. Die enthaltenen Phytosterine helfen vor und bei Beschwerden an Prostata und Blase und die Phytoöstrogene Frauen in der Menopause. Eine Spezialität ist das Kürbiskernöl aus gerösteten und gemahlenen Kernen – in der Steiermark wird dafür eine eigene Kürbissorte mit besonders dünnschaligen Kernen angebaut.

Kürbisfleisch leuchtet dank vieler Beta-Karoline

Auch das feste, helle bis orangene Fleisch des Kürbis ist mit zahlreichen Mineralstoffen und einem hohen Gehalt an Beta-Karotin sehr gesund, umso mehr als es viel Wasser, aber wenige Kalorien enthält: Vor allem Gefäße, Herz und Augen sollen von einem regelmäßigen Verzehr profitieren. Beliebt ist der Hokkaido, da man ihn mitsamt der Schale essen kann.

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